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Channel: Kommentare zu: Leute, macht Schulden!
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Von: rjmaris

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Die Empirik und die Kommentare der meisten Leute hier zeigen es deutlich genug auf: ziemlich allgemein ist die Schuldentragfähigkeitsgrenze erreicht. Die “Lust” zum Schuldenmachen ist vergangen.

Im Grunde genommen – und das halte ich als Feststellung für wichtig – ist die Situation identisch mit dem Zustand, als wenn niemand verschuldet wäre, UND man sich nicht oder nur kurzfristig verschulden würde, so dass im Aggregat keine nennenwerte Verschuldung entstünde. Schließlich sind ökonomische Randbedingungen prinzipiell rein von der Dynamik abhängig, sprich der Verschuldungsrate (als eine der Faktoren). Die Höhe der Bestandsgrößen sagen nur etwas über Machtverhältnisse aus.

Wenn niemand mehr zur Verschuldung bereit ist, tritt (wieder) erbarmungslos der Fall ein, wonach Unternehmensgewinne im Aggegrat rein durch die Summe der Investitionen und der Unternehmenskonsumption definiert sind. Mehr nicht (vereinfachte Gleichung: Staat und Ausland außen vor gelassen; Arbeitnehmer sparen nicht).

Für die Gesamtheit aller Unternehmen und insbesondere Unternehmenseigentümer ist dieser Befund natürlich katastrophal! Bisher ist man gewohnt, dass man Gewinne nicht nur reinvestieren und konsumieren, sondern auch als Liquidität akkumulieren kann. Dieser Weg ist nun versperrt.
Mir ist dazu der Gedanke gekommen, dass die betroffenen Akteure das auch wissen, und dass dies eines der Gründe ist, weshalb (z.B. in Spanien) so massiv in Immobilienbau investiert wurde, auch wenn eigentlich absehbar war, dass hier eine Immoblase im Entstehen war. Kollektive Blindheit, der Aufrechterhaltung von weiterlaufenden Gewinnen wegen geschuldet?

Mein Fazit: Weil Immobilien als Investition nicht mehr “ziehen” (wie Wermuth am 6.3. in http://blog.zeit.de/herdentrieb/2015/03/06/anzeichen-fuer-geringere-globale-deflationsrisiken_8219 feststellt, macht sich “Ratlosigkeit” breit (auch weil kein gleichwertiger Ersatz gefunden wurde, wie er schreibt), und das übersetzt sich im massiven Versuch, überall Kosten zu sparen, und auch Löhne zu drücken. In der aktuellen Ausgabe der Zeit wird dies im Dossier “Einfach ausgebeutet” eindrucksvoll belegt.


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